Interview mit Benjamin Hoßmang

Richard: Moin Benny. Wie fühlt es sich an eine solche Hinrunde hingelegt zu haben mit 11 Siegen, 3 Remis und nur zwei Niederlagen? Du bist damit der erfolgreichste Coach seit Kreisoberligazugehörigkeit!

Benjamin: Hallo Richard, endlich kann ich mal den Chefredakteur kennen lernen über den so viel spekuliert wurde....An dieser Stelle will ich erst einmal allen meinen Spielern und Betreuern für diese geile Hinrunde bedanken. Wir haben diesen tollen Erfolg nur mit Zusammenhalt und Ehrgeiz geschafft. Eine solche Truppe zu trainieren ist für jeden Trainer in der KOL ein Segen. Die Jungs machen Woche für Woche Spaß, sie trainieren immer am Limit und lassen sich auf Dinge ein die auch mal neue Abläufe mit sich bringen. Es fühlt sich einfach super an, ich selbst hätte nicht mit solch einem Erfolg gerechnet!!!!

Richard: Du bist jünger als vieler deiner Spieler, sowas ist in der Kreisoberliga einzigartig. Wie kommst du mit den deinen älteren Kollegen zurecht?

Benjamin: Also ich habe bis jetzt von jedem meiner Kollegen den Respekt gespürt! In unserer KOL herrscht denke ich ein gutes Klima unter allen 17 Trainern. Man merkt das es nicht um die Champions League geht !

Richard: Was war für dich der bitterste Moment in der Hinrunde??

Benjamin: Bittere Momente sind für mich immer, wenn einer meiner Jungs sich verletzt und sie dann ausfallen. Wir haben einen großen Kader, doch man merkt und sieht auch dass jeder einzelne wichtig für diesen Erfolg ist. Als die Sicherheit da war, dass Franzl sich das Kreuzband gerissen hatte, war das für alle der bitterste Moment. Doch wir schauen in dieser Sache nach vorne und freuen uns auf sein Comeback.

Richard: Wie schaffst du alles ohne einen Co-Trainer so erfolgreich zu meistern? Das muss doch unwahrscheinlich an deinen Kräften zerren?

Benjamin: (Lacht)! Natürlich wünscht man sich beim Training oftmals einen Co-Trainer, doch momentan geht es nicht anders. Momentan profitiere ich von meiner Karriere als Spieler, da hat man vieles noch im Kopf was man selber noch machen musste. Da man viele Übungen noch vor dem Training umbauen muss, ist es schwer sich einen detaillierten Plan zu machen. Ich denke aber für das erste halbe Jahr als Cheftrainer, sind die Abläufe ganz ordentlich. Natürlich gib es noch viele Dinge zu optimieren, doch jetzt ist erstmal Winterpause! Auch ich muss neue Kräfte sammeln, um diesen 2.Platz zu verteidigen und vielleicht sogar noch zu verbessern.

Richard: Ist ein Co-Trainer in Sicht?

Benjamin: Momentan nicht zu 100 %, Gespräche wurden geführt und auch überlegt wie es passen könnte. Aber eine Entscheidung gibt es noch nicht.

Richard: Was war der schönste Moment in der Hinrunde??

Benjamin: Der Derbysieg gegen Zeißig war ein toller Moment, doch man sollte die gesamte Hinrunde betrachten und als schönsten Moment sehen. Alles was wir erlebt und geschafft haben in den ersten 16 Spielen war grandios und kann uns keiner mehr wegnehmen.

Richard: Du spielst seit fast zwei Jahren keinen aktiven Fußball mehr. Glänzt im Training aber immer wieder mit sehenswerten Weitschusstreffern. Könntest du dir nochmal ein Comeback vorstellen?

Benjamin: Familie, Freunde und Bekannte fragen mich immer wieder wo mein Weg hinführt und würden mich am liebsten nochmal auf dem Platz sehen. Doch meine Zeit als Spieler gehört der Vergangenheit an. Ich konzentriere mich auf das Traineramt und will mich da weiterentwickeln. Als nächstes will ich mein Trainerschein schaffen und den LSV Bergen weiter so gut es geht voran bringen.

Richard: Mit dem Saisonziel Top-3 bist du klar im Soll. Wird das Ziel im Winter nach oben korrigiert?

Benjamin: Nein, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Natürlich spricht das Momentum grad für uns, doch wir müssen genauso fokussiert und hart arbeiten wie in der Hinrunde. Wenn wir denken es würden von alleine gehen, werden wir tief fallen. Aber die Jungs sind hungrig genug um das zu wissen und wieder voll anzugreifen.

Richard: Was muss unbedingt besser werden beim LSV?

Benjamin: Wir sind momentan in Hoyerswerda und Umgebung das Team mit der besten Entwicklung. Wir besinnen uns auf einfache Dinge und probieren Woche für Woche uns den Erfolg zu erarbeiten. Natürlich bräuchte man einen Kunstrasen für den Trainingsbetrieb vor allem im Winter. Doch die Mittel sind begrenzt und das kann man dem Verein nicht vorwerfen. In Bergen lebt man von einfachen Mitteln, aber viel Herzblut und Eigeninitiative sind das Erfolgsrezept.

Richard: Welche Spieler würdest du gerne einmal im Bergentrikot sehen?

Benjamin: (Lacht) Da gäbe es einige, doch man muss realistisch bleiben. Einen Armin Kilz oder einen Martin Hoßmang würde man in Bergen sicherlich gerne sehen, doch die beiden sind momentan noch ehrgeizig in ihrer eigenen Entwicklung. Ich persönlich würde David Schumacher nochmal unter meine Fittiche bekommen, er hat gegen uns gezeigt was er für eine unheimliche Qualität besitzt. Auch Franz Häfner ist jemand der mit sehr viel Talent gerade in Kamenz für Spektakel sorgt. Aber das sind Zukunftsträume!

Richard: Wie verbringst du Weihnachten und wann startet die Vorbereitung?

Benjamin: Die Weihnachtszeit heißt Familienzeit und so werden die Feiertage auch gestaltet. Man hat im Jahr wenig Zeit für seine Liebsten und umso besser sind die wenigen Tagen gemeinsam. Wir werden am 13 Januar wieder ins Training einsteigen um voll konzentriert in die Rückrunde zu gehen.

Richard: Ich bedanke mich für das Interview und sage schonmal Tschüss. Zum Abschluss aber hast du noch drei Wünsche für die Rückrunde frei!?

Benjamin: Am Ende der Saison ganz oben von der Tabelle zu stehen.Das meine Jungs alle verletzungsfrei durch die Rückrunde kommen.Das Franzl wieder auf den Platz zurückkehrt. Fröhliche Weihnachten und Tschüss!


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