Interview mit Max Gregor

Annika: Hallo Max. Oder darf ich dich "G" nennen, wie 90 % deiner Bekannten? In der letzten Zeit ist ein regelrechter Hype um deine Person ausgebrochen. Ein Ernährungscoach bei einem Kreisligisten, sowas gibt es wohl nur in Bergen. Zudem explodiert gerade dein Instagram-Account. Dort lässt du deine Follower an deinem Alltag teilnehmen. Dort tischt du schnelle Gerichte auf,  die nicht länger dauern als fünf Minuten. Wie bist du eigentlich zum Fußball gekommen?

Max Gregor: Hallo Annika. Natürlich kannst du mich auch "G" nennen. Nur die wenigsten nennen mich Max. Im Schützenverein z.B. oder bei der Feuerwehr. Zum Fußball bin ich über Max Stramke gekommen, der ein langer Wegbegleiter bei den Powerliftern von mir ist. Allerdings trainiert Max in der "Superfedergewichtsklasse". Das wäre für den Fußball auch unvorteilhaft, mit großer Masse aufzulaufen. Außerdem koche ich von klein auf einmal täglich frisch, das muss Max auf die Idee gebracht haben, mich mit zum LSV zu nehmen.

Annika: Wie bitte?! Du bist zudem in einem Schützenverein und machst Kraftsport? Und dann bist du auch noch in der Feuerwehr tätig??? Wie bekommt man das alles unter einen Hut???

G: Das ist alles eine Frage der Planung. Die Essenspläne für die Spieler schreibe ich meisten am Sonntagabend für die komplette Woche. Da jeder seine Vorlieben hat, gibt es unterschiedliche Gerichte. So bekommt z. B. "der Soldat" Niels Perlitz an trainingsfreien Tagen Reisgerichte mit frischem Gemüse und zusätzlichen Quarkspeisen aufgetischt. Spieler die weniger aktiv auf dem Rasenquadrat sind wie z. B. Max Herrmann-Heber, bekommen hingegen leckere Kohlsuppe mit Fenchel und Tofu. Natürlich alles vom feinsten abgestimmt mit einer großen Auswahl an Gewürzen. Im Schützenverein lade ich einmal in der Woche die Waffe durch. Bei Wettkämpfen (Tontaubenschießen) darf ich bis Juli 2028 nicht mehr teilnehmen. Da ich vergessen hatte, die Waffe zu sichern. Ein Schuss löste sich und traf den Vorderreifen unseres Vorsitzenden. Das war noch mal Glück im Unglück. Deshalb trainiere ich momentan mit einer Laserwaffe. Die Feuerwehr ist natürlich freiwillig. Sollte es allerdings brennen, lasse ich alles stehen und liegen.

Annika: Interessant. Auf den ersten Blick siehst du aber nicht wie ein Ernährungscoach aus. Sondern eher wie ein Personenschützer aus.

G: Dadurch, dass ich seit zwei Jahren in der Super-Schwergewichtsklasse beim Powerliften antrete, muss auch ordentlich gefuttert werden. 172 Kg Bankdrücken bekommst du nicht mit Butterbrot und Reiswaffeln gestemmt.

Annika: Wie beurteilst du die sportliche Situation des LSV Bergen in dieser Saison? Glaubst du das du die Spieler mit deinen Essensplänen fitter machst?

G: Natürlich bin ich absolut kein Fußballfachmann, aber eine Tabelle kann auch ich lesen. Also scheint ja nicht alles falsch zu laufen. Ich konnte auch schon drei, vier Trainingseinheiten beobachten und muss sagen, dass sieht wirklich anstrengend aus. Obwohl ich auch schon bei den Linienläufen mit aktiv war, ist das glaube schon eine andere Kategorie Sport. Man erkennt deutlich den Unterschied zum Saisonstart. Trotzdem essen Spieler wie Lukas Exner und Max Herrmann-Heber unregelmäßig. Das muss besser werden!

Annika: Welche Spieler beeindrucken dich am meisten beim LSV?

G: Ich bin ehrlich, dass ich Marcel Colditz, Bruno Stein, Fritz Kobalz, Lukas Exner, Erik Friedrich und Max Herrmann-Heber am längsten kenne. Deswegen hat man auch mehr Kontakt zu diesen Spielern. Aber beeindruckend ist für mich ohne jede Frage die Fitness vom "Soldat" Niels Perlitz. Ein Spieler, der auch schon etwas älter ist, aber den jungen Dachsen immer wieder zeigt, wo der Hammer hängt. Egal ob im Training oder im Spiel. Mich freut auch der rege Austausch über den Speiseplan mit "Perli". Ihn und seiner Familie scheinen meine Gerichte am besten zu schmecken. Und natürlich darf man die Legende Norbert Passeck nicht vergessen. Als er mir das erste Mal im Kabinentrakt begegnet ist, war ich richtig nervös. Da ist mir fast meine vegane Bratwurst aus der Hand gefallen. Er strahlt die unzähligen Titel und Tore mit jeder seiner Fasern aus. Er ist die Ausnahmeerscheinung schlecht hin in diesem Verein. Auch unter den Kraftsportlern sieht man immer wieder Handyhintergrundbildern mit der besten Nummer "10" aller Zeiten.

Annika: Was sagst du zum Bier nach dem Spiel?

G: Auch da sage ich ganz ehrlich. Das wichtigste nach sportlicher Betätigung ist es, den Elektrolythaushalt wieder aufzufüllen. Das funktioniert am besten mit Schorlen und alkoholfreien Bier. Zudem gibt es bei uns veganen Kuchen nach dem Spiel. Weiterhin stehen den Spielern Bananen, Protein-Riegel und Hülsenfrüchte zur Auswahl. Wenn die Spieler ausreichend davon zu sich genommen haben ,bin ich der letzte, der etwas gegen vier, fünf Bierchen sagt.

Annika: Wie ich sehe, lebst du ja auch nicht ganz gesund. Gesundes Essen und rauchen. Passt das zusammen???

G: Ja, das ist mein Laster. Eigentlich schwöre ich auf die Methode: Der Geist beherrscht den Körper, aber das trifft beim Rauchen leider noch nicht zu. Sollte der LSV aber mal wieder in der Kreisoberliga spielen, höre ich auf. Versprochen!

Annika: Da bedanke ich mich für den kurzen Austausch und wünsche dir noch eine erfolgreiche Saison und ein erholsames Weihnachtsfest!

G: Vielen Dank. Ich habe mich gefreut mit Dir zu plaudern. Auf bald!


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